Marianne Wilhelm
„Guter Unterricht ist Anknüpfen an Vorhandenem.“
Mein Ansatz zum Schreiben
Wie schreiben Kinder? Welche Geschichten erzählen sie?
Wenn Kinder dazu animiert werden, über sich zu schreiben, hat das auf mehreren Ebenen positive Auswirkungen:
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Sie sind stolz darauf, was sie schon alles haben/wissen/können.
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Sie holen sich Wörter, um sich auszudrücken.
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Sie lernen, dass es Bedeutung hat, wenn sie von sich erzählen.
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Sie entwickeln Empathie und die Fähigkeit, zu reflektieren.
Erstes Schreiben ist oft eine Mischung aus Wörtern und Zeichnungen. Auch Zeichnen ist eine Ausdrucksform und trainiert zusätzlich den Umgang mit dem Stift. Dafür sind übrigens auch Ausschneiden und Ausmalen bestens geeignet.
Mein Ansatz zum Lesen
Wie werden Kinder zu Lesebegeisterten?
Buchstabieren, Zusammenlauten und ganze Wörter erkennen: Kinder entwickeln ihr Tempo dabei. Wenn wir darauf eingehen, legen wir den Grundstein für die Freude am Lesenlernen und am Lesen.
Erstes Interesse an Buchstaben kommt meist schon vor dem Schulalter, beim Einkaufen, U-Bahn-Fahren und anderen Aktivitäten. Wenn wir den Kindern geduldig ihre Fragen zu Ziffern, Buchstaben oder Wörtern beantworten, befriedigen wir ihre Neugierde und helfen ihnen dabei, einen Blick für Zeichen zu entwickeln.
Spielerische Leseanfänge müssen zur sensiblen Phase des Kindes passen: Ein Kind wird sich mit Buchstaben befassen, ein anderes kann Wörter erkennen, wieder ein anderes braucht kinästhetische Unterstützung. Es ist wichtig zu merken, auf welchem Stand sich das einzelne Kind befindet. Nur so können wir ihm „Leseübungen" geben, die mit Erfolg gekoppelt sind.
Diese erste Begeisterung für Schule zu erfahren und Kinder Tag für Tag neugierig zu machen, ist wie ein Funke, der niemals verglüht. Schulkinder, die zum freien Schreiben über sich und was sie mögen ermutigt werden, gewinnen an Selbstsicherheit, Selbstwertgefühl und Freude an der Sprache.
Für Lehrpersonen
Kinder - Lehrperson. Eine Begegnung
Schulkinder zu begeistern und ihre Freude zu erhalten, mit der sie in die Schule kommen, ist die Grundlage. Wir Lehrpersonen sind wichtige Bezugspersonen für sie. Auf unsere Haltung kommt es an. In unserer Hand liegt es, eine vertrauensvolle Atmosphäre in der Klasse zu schaffen, in der jedes Kind Arbeitslust, Selbstvertrauen und Anstrengungsbereitschaft entwickeln kann.
Eine solche Atmosphäre zu kreieren ist anspruchsvoll. Der Deutschunterricht kann dazu wesentlich beitragen. Soziale Schreibthemen sind mit Wertschätzung und viel Freude verbunden und beeinflussen maßgeblich die Beziehungen der Kinder zueinander. Der achtsame Umgang miteinander im Unterricht überträgt sich mit der Zeit auch auf die Pausen.
Durch
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wertschätzende Zuwendung,
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Verständnis für individuelle Schwierigkeiten,
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Vermeidung von Überlastung,
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Hilfestellung, wo immer es nötig ist,
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Freiheit, wo es möglich ist (Menge, Schriftgröße),
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Unterstützung der Eigenständigkeit des Kindes,
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Ermöglichung von häufigen Erfolgserlebnissen
kann ich als Lehrperson im Schulalltag für Zufriedenheit des Kindes mit sich selber und für Freude an der Arbeit sorgen. In meinen vielen Jahren als Klassenlehrerin habe ich erfahren, dass das das Wichtigste ist – denn zufriedene Kinder sind hoch motivierte, leistungsbereite Kinder.