„Dies ist ein Herbsttag, wie ich keinen sah ..." Es muss ein Tag wie der heutige gewesen sein, als Friedrich Hebbel sein Gedicht schrieb.
Aber auch Kinder können berührende Gedichte schreiben.
Wunderbare Tage wie diese bieten sich an, mit den Kindern hinauszugehen, gemeinsam mit ihnen zu staunen über das, was es jetzt zu sehen, zu entdecken, zu fühlen gibt. Wieder zurück in der Klasse, geben wir jedem Kind einen schmalen, etwa fünf Zentimeter breiten Papierstreifen. „Wir kommen gerade von unserem schönen Spaziergang zurück. Du könntest jetzt sicher viel erzählen. Auf diesem Streifen ist aber nur für einen einzigen Gedanken Platz. Was ist für dich das Wichtigste? Schreib es in einer einzigen Zeile auf!" So oder ähnlich können wir die Kinder einstimmen, um ein Rondell vorzubereiten.
Ein Rondell besteht aus acht Zeilen.
Die zweite, vierte und siebente Zeile sind ident.
Wenn die Kinder das Rondell noch nicht kennen, könnten wir die erste Zeile eventuell sogar vorgeben. In unserem Fall könnte sie heißen:
Wir haben gerade einen Spaziergang gemacht.
Die Kinder schreiben diese Zeile ab und fügen darunter ihren selbst verfassten Satz (ich habe diesen Satz gerne ihren „wichtigsten Gedanken" genannt) an. Anschließend lesen sie die beiden Sätze still für sich durch. Sie werden dazu gleich einen Einfall, eine Assoziation, haben. Sie fassen ihre Idee in Worte, schreiben sie als dritte Zeile darunter und fügen sofort wieder ihren „wichtigsten Satz" an. Auf diese Weise baut jedes Kind individuell sein Rondell auf.
Kindergedichte, die auf diese Weise entstanden sind:
Ich wünsche gutes Gelingen und viel Freude mit den Kindergedichten!
Marlene Walter
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